Geist der Freiheit

"Unter den unzèhligen VerÜffentlichungen zur Geschichte des 20.Juli gilt Eberhard Zellers 1952 erstmals erschienenes Werk 'Geist der Freiheit' bis heute als Meilenstein der Widerstandsgeschichtsschreibung, Regine B'chel, die 1975 die Kèrrnerarbeit einer bibliographischen Erfassung der Literatur zum Thema auf sich nahm, beschreibt Zellers Buch als 'abgerundete, umfassende Darstellung der Widerstandsbewegung', der es weniger um die politische Einreihung und Beurteilung der Akteure gehe, als um den 'Geist', der das Denken und Handeln der Mènner des 20.Juli bestimmte. Daran ausgerichtet schildere Zeller 'in kunstvollem Ineinander' die 'Motive, PersÜnlichkeiten und Vorgènge, die in der ausf'hrlichen Beschreibung der Ereignisse des 20.Juli 1044 in der Wolfsschanze und in Berlin gipfeln': Zeller findet in der Ber'cksichtigung des 'geistigen Deutschlands', des 'nationalen Mythos', die die Gesènge HÜlderlins und die Gedichte Georges gespeist haben, den authentischen Zugang zum Selbstverstèndnis der Mènner um Stauffenberg. Dieser spètidealistische Humanismus, der in den zwanziger und drei°iger Jahren in seiner jungkonservativen Variante auf viele junge Menschen seine sinnstiftende und lebensorientierende, in der Regel aber modernisierungskritische Macht aus'bte, bestimmt das Deutungsmuster in Geist der Freiheit, den Aufstand gegen Hitlers Herrschaft versteht er als 'Widerstand des Nationalen gegen den Totalitarismus von Fortschritt und Technisierung'. Angesichts forschungspolitischer Tendenzen, diesen Graben zuzusch'tten, und insbesondere den militèrischen Widerstand gegen Hitler mit den NS-Verbrechen zu identifizieren, scheint das Werk Eberhard Zellers heute eine neue aktuelle Qualitèt zu gewinnen, indem es diesem Ungeist bundesdeutscher Traditionsentsorgung widersteht." "Geist der Freiheit gehÜrt zu den intelligentesten Werken 'ber meinen Mann, aber auch zu den sympathischsten." Nina Grèfin von Stauffenberg im Geleitwort zur Neuauflage von Zeller, Eberhard