Artikulierte Phänomenalität
Kurzinformation
Beschreibung
Eine Annäherung an das Werk Claude Cahuns (1894-1954) ist mit einer Annäherung an den Körper verbunden. Nachdem die Texte und Fotografi en mehrere Jahrzehnte weitgehend unbeachtet geblieben sind, hat sich nun vor allem durch genderorientierte Studien der Eindruck verfestigt, Claude Cahun sei eine der irritierendsten Vertreterinnen der europäischen Avantgarde. Dass diese Einschätzung auch aus anderen Gründen naheliegt, belegen körperliche Erscheinungsformen, mit denen die Refl exion eines bildkonstituierenden Bewusstseins in den Vordergrund rückt. Darüber hinaus zwingen die Texte und Fotografi en zu einer Auseinandersetzung mit den analytisch und deskriptiv schwer greifbaren Übergängen des Körpers zwischen Materialität und Semiotik oder auch Bewusstseins-, Erlebnis- und Ausdrucksdimensionen. Sowohl der Komplexität körperlicher Erscheinungsformen als auch dem Zusammenhang von Körper und Bild trägt das Denkmodell der Artikulation Rechnung. Anstelle einer wörtlich verstandenen Körpersprache dient es dazu, elaborierte körperliche Zusammenhänge in Bezug zueinander zu setzen und mit bildtheoretischen Problemstellungen zu verbinden. Vor diesem Hintergrund verweisen die bei Claude Cahun zum Ausdruck kommenden Artikulationen des Körpers auf ein historisch signifi kantes Problemzentrum, das sich bereits mit dem Symbolismus abzeichnet und in seinen Folgestrukturen im Surrealismus beobachten lässt. von Stahl, Andrea
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