Dynamik der Gewalt
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Beschreibung
Es gibt viele Arten von Gewalt ¿ vom Schlag ins Gesicht bis zu umfassenden und organisierten Ereignissen wie einem Krieg. Gewalt kann leidenschaftlich und wütend sein oder gefühllos und unpersönlich; sie kann Spaß machen oder von Angst geprägt und bösartig sein; sie kann im Verborgenen oder öffentlich geschehen; sie dient bei Sportveranstaltungen, in einem Actionfilm oder als Hauptmeldung der Nachrichten programmierter Unterhaltung; sie ist schrecklich und heroisch, widerwärtig und aufregend; sie ist die verfemteste und verklärteste aller menschlichen Handlungsweisen. Obwohl es Zeiten gibt, in denen uns Gewalt allgegenwärtig erscheint, hält Randall Collins den tatsächlichen Ausbruch von gewalttätigen Handlungen für eine Ausnahme. In seiner Analyse der Dynamik der Gewalt legt der renommierte amerikanische Soziologe den Fokus auf die situative Interaktion zwischen den Kontrahenten. Ob eine spannungsgeladene Situation zu gewalttätigen Handlungen führt, hängt seiner Untersuchung zufolge nicht in erster Linie von der sozialen Herkunft, der Ethnie oder dem kulturellen Hintergrund der Beteiligten ab, sondern häufig von der Situation, in der sie stattfindet. Akribisch genau untersucht Collins das Verhalten, die Mimik und Gestik der Kontrahenten auf Videoaufnahmen, nutzt aktuelle Erkenntnisse der Forensik und ethnografische Studien. Seine Schlussfolgerungen sind überraschend: Gewalt entsteht keineswegs mühelos oder gar automatisch. Die Streitparteien sind angesichts einer möglichen Konfrontation angespannt und ängstlich, sie agieren dilettantisch, und ihre Ängste errichten eine mächtige emotionale Barriere gegen den Ausbruch von Gewalt. Collins begleitet seine Leserinnen und Leser durch die sehr realen und beunruhigenden Welten der menschlichen Zwietracht ¿ von der häuslichen Gewalt über Mobbing auf dem Schulhof und gewalttätigen Sportarten bis hin zu bewaffneten Konflikten. Er erklärt, warum sich Gewalt typischerweise gegen Schwächere richtet, warum Vorwärtspanik ihren Ausbruch begünstigt, sie als ritualisierte Zurschaustellung vor Publikum, klandestiner Terrorakt oder Mord inszeniert wird und auch, warum nur eine kleine Zahl von Individuen fähig ist, Gewalt tatsächlich auszuüben. von Collins, Randall
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Über den Autor
Randall Collins, Prof. Dr., Inhaber des Dorothy-Swaine-Thomas-Lehrstuhls für Soziologie an der University of Pennsylvania. Randall Collins lehrt außerdem Soziologie im Fachbereich Kriminologie.
- paperback
- 292 Seiten
- Erschienen 2015
- Springer VS
- Hardcover
- 124 Seiten
- Erschienen 2023
- Frohmann