Räume durchschreiten
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Beschreibung
Gängigem Topos zufolge, ist er die Kunst-Figur des 19. Jahrhunderts: der Wanderer. Abhold dem Maschinenzeitalter und zugetan dem Naturgedanken, nistet er, der Wanderer, samt Stock und Hut in Geschichten sich ein, die ihm das zugestehen, was er um seiner selbst Willen bedarf: Landschaften, Weite, Räume. Von jenen gilt, dass er sie zu durchschreiten habe, wozu freilich auch das Stolpern, Stürzen und Sich-im-Kreise-Drehen zählen mag. Dort, wo so etwas inszeniert wird, in den Geschichten der Romantik allemal, wird das Wandern zugleich zum Symbol: Durchschritten werden nicht nur die Räume des Äußeren, sondern zugleich auch jene des eigenen Inneren. Das Stolpern wird zum Tasten und Stochern im Terrain des Vergangenen und Vergessenen. Wer solche Geschichten geschrieben, ist - Schubert. Seine Partituren, etwa seine kammermusikalischen, evozieren Bilder, in denen das Durchschreiten von Räumen zum Erkunden der Vergangenheit gerät, die Landschaft zur Seelenlandschaft gerinnt, die Wanderung zur Lebenswanderung sich wandelt. Dieser narrative Gestus ist vergleichbar jenem, der sich in der Literatur der damaligen Zeit findet: bei Keller so gut wie bei Stifter, bei Grillparzer so gut wie bei Büchner. Dass das musikalische Graben in den Räumen der Erinnerung auf dem Granitboden des Verdrängten und Unbewussten stößt, nimmt nicht Wunder. So komplex ist Schuberts Kompositionstechnik, dass sie an manchen Stellen die Techniken von Freuds Traumtheorie vorwegnimmt. Schubert erweist sich als unbewusster Cicerone durch das Terrain des Unbewussten. von Rösler, Winfried
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Über den Autor
Winfried Rösler ist Professor für Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Bildungsgeschichte an der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz.
- Kartoniert
- 296 Seiten
- Erschienen 2013
- Klinkhardt
- Gebunden
- 176 Seiten
- Erschienen 2011
- DETAIL
- hardcover
- 175 Seiten
- Erschienen 2002
- Birkhäuser
- Kartoniert
- 218 Seiten
- Erschienen 2012
- verlag das netz
- paperback
- 288 Seiten
- Erschienen 2005
- Routledge
- Kartoniert
- 293 Seiten
- Erschienen 2012
- Wilhelm Fink
- paperback
- 400 Seiten
- Erschienen 2016
- Springer VS
- Gebunden
- 176 Seiten
- Erschienen 2011
- Birkhäuser
- Gebundene Ausgabe
- 180 Seiten
- Erschienen 2006
- Beltz
- Hardcover
- 432 Seiten
- Erschienen 2010
- Krämer, Karl Stgt
- Gebunden
- 256 Seiten
- Erschienen 2017
- Callwey
- Kartoniert
- 207 Seiten
- Erschienen 2020
- Orgshop GmbH




