Der Staat und die Werte: Wertwandel in Poesiealben in der DDR und Bundesrepublik 1949–1989

"Der Staat und die Werte: Wertwandel in Poesiealben in der DDR und Bundesrepublik 1949–1989" von Stefan Walter untersucht den gesellschaftlichen Wandel und die Unterschiede zwischen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Bundesrepublik Deutschland (BRD) anhand von Einträgen in Poesiealben. Diese persönlichen Dokumente, oft mit Sprüchen, Gedichten und Zeichnungen versehen, spiegeln die Werte und Normen wider, die in beiden deutschen Staaten über vier Jahrzehnte hinweg vermittelt wurden. Walter analysiert dabei, wie politische Ideologien und staatliche Erziehungssysteme die Wertvorstellungen der Menschen prägten. In der DDR standen sozialistische Ideale wie Kollektivismus und Solidarität im Vordergrund, während in der BRD eher individuelle Freiheit und persönliche Entfaltung betont wurden. Durch eine detaillierte Untersuchung dieser kulturellen Artefakte zeigt das Buch auf eindrucksvolle Weise den Einfluss des politischen Systems auf das Alltagsleben und die Mentalitäten der Bürger beider deutscher Staaten. Das Werk bietet somit nicht nur einen einzigartigen Blick auf die kulturellen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Verständnis des historischen Kontextes dieser Zeitperiode.