
System und Performanz
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Beschreibung
Hundert Jahre nach Saussure ist der Sprachwissenschaft ihr Gegenstand kategorial zerfal-len in die Bereiche von Sprachsystem und Performanz, die einander nicht mehr zu vermit-teln sind. Mit der kognitiven Wende der Linguistik ist dies offenkundig geworden. Die Disziplin befindet sich in einer Grundlagenkrise. Sie wird in diesem Buch auf drei Tatbe-stände zurückgeführt: auf die Medienneutralität der Theorie und auf die Vernachlässigung des Induktionsproblems wie der Typ-Token-Problematik, die schon die nachsaussureschen linguistischen Schulen prägt.Dem entsprechend werden in diesem Buch zunächst die medientheoretischen Grundlagen der Linguistik erörtert und die dabei gewonnene Sicht der Dinge an einer Interpretation der Alphabetschrift bewährt. Erstmals wohl wird hier - mit Mitteln der Symboltheorie Nelson Goodmans - der digitale Grundcharakter dieses Schrifttypus erwiesen, damit zugleich die These vom Skriptizismus der Gegenwartslinguistik erhärtet. Im zweiten Teil wird, darauf aufbauend, die Ausgangsthese gewonnen: Aussagen über ein internes Sprachsystem bleiben leer, denn sie sind nicht auf die stets medial vermittelte Performanz abbildbar. Das Sprachsystem kann somit nicht jenseits, sondern nur in der Performanz verortet werden. Hierfür wird in den beiden abschließenden Kapiteln eine logische Deutung entwickelt: Zunächst wird die allgemeine Repräsentation eines Sprachsystems symboltheoretisch so re-interpretiert, daß die Teil-Ganzes-Logik sichtbar wird, die das System konstituiert. Dies ermöglicht, in einem zweiten Schritt, die Rekonstruktion dieser Logik. Es zeigt sich, daß diese auch der Typ-Token-Problematik zugrunde liegt, wenn man nämlich den Typ nicht, wie Chomsky, universalienrealistisch versteht, sondern mit Goodman nominalistisch. Mit den Mitteln des Individuenkalküls wird schließlich eine Interpretation des sprachlichen Typs entwickelt, in der die alten Oppositionen von langue und parole, Synchronie und Diachronie darstellbar und doch als kategoriale Widersprüche aufgehoben sind.Damit sind für die Linguistik bislang nicht verfügbare symboltheoretische wie logische Grundlagen gewonnen. Sie gestatten es, das Verhältnis von System und Performanz neu zu verstehen, nämlich als die Grenzwerte ein und desselben Prozesses. Das, was wir »Sys-tem« nennen, erweist sich als das diesem Prozeß inhärente Typenbildende, das gegenüber der Performanz, dem manifesten Teil desselben Prozesses, virtuell bleibt und gleichwohl real ist.
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Über den Autor
Christian Stetter, geb. 1943, ist seit 1974 Professor für Sprachwissenschaft an der RWTH Aachen. Gastprofessuren in Shanghai und Tokyo. Hauptarbeitsgebiete: Allgemeine Sprachwissenschaft, Sprachphilosophie, Semiotik, Schrifttheorie.Publikationen: Sprachkr
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