Das Theater des "konstruktiven Defaitismus": Zur Theorie eines Theaters der A-Identität bei Walter Benjamin, Bertolt Brecht und Heiner Müller: ... Brecht und Heiner Müller. Diss. (Nexus)

"Das Theater des 'konstruktiven Defaitismus': Zur Theorie eines Theaters der A-Identität bei Walter Benjamin, Bertolt Brecht und Heiner Müller" von Nikolaus Müller-Schöll ist eine tiefgehende wissenschaftliche Untersuchung, die sich mit den Theaterkonzepten dreier bedeutender Intellektueller und Dramatiker auseinandersetzt: Walter Benjamin, Bertolt Brecht und Heiner Müller. Müller-Schöll erforscht die Idee des "konstruktiven Defaitismus", ein Konzept, das die bewusste Nutzung von scheinbarer Niederlage oder Desintegration als kreative und transformative Kraft im Theater beschreibt. Er analysiert, wie diese drei Denker durch ihre Werke und Theorien die traditionellen Vorstellungen von Identität und Konsistenz im Theater herausfordern und aufbrechen. Im Zentrum der Arbeit steht die Idee der A-Identität, also einer Form von Identität, die sich nicht durch feste Zuschreibungen oder eindeutige Merkmale definiert, sondern durch Prozesse des Wandels und der Widersprüchlichkeit. Der Autor zeigt auf, wie Benjamin, Brecht und Müller diese Konzepte in ihren theoretischen Schriften sowie in ihren praktischen Arbeiten am Theater umsetzen. Durch detaillierte Textanalysen und historische Kontextualisierungen wird deutlich gemacht, wie das Theater als Medium genutzt werden kann, um gesellschaftliche Strukturen zu reflektieren und zu transformieren. Dabei wird insbesondere Brechts episches Theater sowie Müllers postdramatisches Werk beleuchtet. Müller-Schölls Dissertation liefert somit einen wertvollen Beitrag zur Theaterwissenschaft und eröffnet neue Perspektiven für das Verständnis von Identität im Kontext theatralischer Darstellung.