Gewinn und Moral
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Beschreibung
Zahlreiche Börsenskandale, spektakuläre Firmenübernahmen und eine wachsende Kritik an den Finanzmärkten haben das öffentliche Bewusstsein für die grundlegende Frage nach der Rolle der Gewinnmaximierung in der Wirtschaft wieder wachgerufen. Die "Traumrenditen" auf den Finanzmärkten und eine sich immer ungenierter entfaltende Geldgier geraten in das Zentrum der Kritik. Während die traditionelle ökonomische Theorie und einige Wirtschaftsethiker nach wie vor am Dogma der Rationalität der Märkte und der Dominanz der Rendite festhalten, ist in einer Reihe von Crash auf den Aktienmärkten das Versagen der neoliberalen Marktmodelle Anlegern und Stakeholdern immer mehr bewusst geworden. Die Wirtschaftsethik kann sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen und sieht sich herausgefordert, auch die ethischen Grundlagen der in der Praxis der Finanzanlagen vielfach verwendeten Modelle und Kennzahlen einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Dieser Aufgabe widmen sich die meisten der in diesem Buch versammelten Beiträge. Sie gehen zu einem großen Teil aus Vorträgen hervor, die der Verfasser bei der Finance & Ethics Academy (Diex), der philosophischen Gesellschaft Bremerhaven und an der FH Würzburg gehalten hat. Ferner sind einige kleinere Aufsätze zu aktuellen wirtschafts ethischen Fragen hier versammelt. Im Zentrum stehen eine wirtschafts theoretische und eine ethische Erklärungsabsicht. Einmal versuchen die Beiträge die Entstehung des Gewinns und seine Umverteilung über die Finanzmärkte zu erklären. Daran anknüpfend versucht der Autor zu zeigen, dass sich das prognostische Versagen der traditionellen Wirtschaftswissenschaften, besonders der Finanzmarkttheorie, durch ein unzureichendes Verständnis dieses Prozesses erklären lässt. An wichtigen Beispielen wird das prognostische und ethische Versagen der traditionellen Theorie aufgedeckt. Zum anderen versucht der Verfasser aus dieser Erkenntnis ethische Schlussfolgerungen zu ziehen. Hierbei rücken - veranlasst durch den Rahmen der hier versammelten Beiträge - die Finanzinvestitionen und die Anleger besonders in den Vordergrund. Zentrale These ist die Auffassung, dass jeder Entscheidung von Anlegern überhaupt erst die Möglichkeit vorausgehen muss, in ihre Entscheidungen ethische Werte einfließen zu lassen. Dies wird ermöglicht durch Transparenz bezüglich der mit den Investitionen verbundenen Konsequenzen. Dadurch können sowohl die Anleger wie die Öffentlichkeit die gegenseitige Abhängigkeit der Märkte, Auswirkungen auf globale Tatsachen wie Armut, Hunger und Umweltprobleme besser erkennen und darauf alternative Entscheidungen aufbauen. Diese Transparenz wiederum kann praktisch u.a. erreicht werden durch Alternativen zu den bislang verwendeten Modellen und die Verwendung eines breiten Spektrums von Informationen über die Sozial- und Umweltperformance von Unternehmen. Erst auf einer transparenten Grundlage können Anleger überhaupt ethische Werte offenbaren. Der homo oeconomicus der traditionellen Modelle erscheint dagegen als rationalfool (A. Sen). Die weiteren in diesem Buch zusammengestellten Beiträge ergänzen die Diskussion der Finanzmärkte und greifen weitere, angrenzende Fragestellungen auf. Sie pflegen auch hier die philosophische Tugend, Streitfragen durch eine Klärung der begrifflichen Voraussetzungen so zu präzisieren, dass begründete Antworten möglich werden. Im Mittelpunkt steht hierbei der Neoliberalismus, die soziale Marktwirtschaft in einer globalen Ökonomie, Regelungsversuche des Wettbewerbs, die zunehmende Bedeutung der Marktbeziehungen in der Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf die Bildung und Forschung, aber auch sich unmittelbar daraus ergebende Fragen wie die nach der Rolle der Spekulation, der Tobin-Tax, Mobbing oder einer globalen Beurteilung der Standortveriagerung. Insgesamt zielen alle Beiträge auf die Frage, wie sich in einer globalen Wirtschaft ethische Verantwortung noch realisieren lässt.
Produktdetails
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Über den Autor
- perfect
- 565 Seiten
- Erschienen 2018
- Alibri
- Taschenbuch
- 400 Seiten
- Erschienen 1993
- Suhrkamp Verlag
- Hardcover
- 192 Seiten
- Erschienen 2020
- Benevento
- Hardcover
- 224 Seiten
- Erschienen 2020
- VSA