Platon und Lévinas
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Beschreibung
Die Ethik hat während des vergangenen Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung gewonnen. Emmanuel Levinas erklärt sie sogar zur Ersten Philosophie; allerdings entwickelt er dabei einen neuen, umfassenderen Begriff von Ethik. Für Levinas kennzeichnet Ethik die Verantwortung, die sich aus meiner Antwort auf das Infragestellen durch den Anderen ergibt. Dabei bezieht sich Levinas in vielfacher Weise auf Platon zurück, für den Ethik ebenfalls den Kern der Philosophie ausmacht. Platonische Elemente und Argumente finden sich vor allem dort in Levinas' Philosophie, wo er die Ambiguität bestimmter Lebensbereiche untersucht, nämlich des Erotischen, der Kunst und des Politischen. Eine genauere Untersuchung dieser Bereiche zeigt, dass vermeintliche Widersprüche in Platons Philosophie (bzgl. Kunst, Mythos, Eros, Schrift) auf einer Ambiguität der Phänomene selbst beruhen, der Platon durch verschiedene Stimmen gerecht zu werden sucht. Die vorliegende Untersuchung fragt, inwiefern die Diagnosen von Ambiguität gerechtfertigt sind, welcher Begriff von Ambiguität dabei zugrunde liegt, wie sich Ambiguität zu Materialität verhält und ob die durch Ambiguität bestimmten Bereiche gleichwohl Wesensmerkmale des Anderen enthüllen können.
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Über den Autor
Tanja Stähler ist Senior Lecturer an der University of Sussex. Sie ist Autorin der Monographie Die Unruhe des Anfangs. Hegel und Husserl über den Weg in die Phänomenologie und Ko-Autorin (mit Michael Lewis) von Phenomenology: An Introduction.
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