Die Ethisierung von Technikkonflikten
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Beschreibung
Wissenschaft und Technik werden heute vielfach im Lichte ihrer moralischen Vertretbarkeit problematisiert und weniger im Hinblick auf ihre potenziellen Risiken oder ihren ökonomischen Nutzen. Diese Ethisierung von Technikkontroversen impliziert einen Geltungswandel des Dissenses: Sofern ein Problem als Wertfrage verstanden und verhandelt wird, muss Dissens, auch in dauerhafter Form, als legitim gelten. Dass moderne Gesellschaften mit dieser Herausforderung gerade erst umzugehen lernen, belegen die in diesem Band versammelten Studien zu Expertise, Partizipation und Politik. Im Vordergrund dieser Arbeit steht also die Bedeutung der Ethisierung für den Umgang mit Kontroversen, die Wissenschaft und Technik betreffen. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die Ethik eine spezifische ¿ und gerade in den medienwirksamen Technikkontroversen tonangebend gewordene ¿ Thematisierungsweise von Wissenschaft und Technik geworden ist. Auf verschiedenen Ebenen wird gezeigt, welche Folgen oder Implikationen die Ethisierung von Wissenschaft und Technik hat: für den Verlauf und die Austragung von Konflikten, für die Mobilisierung und Beteiligung der Öffentlichkeit, für die beratende Wissenschaft und die politische Legitimation. In den empirischen Teilen der Arbeit stehen darum Analysen zu organisierter Laienbeteiligung sowie zur Aushandlungslogik und politischen Funktion von Ethikexpertise im Mittelpunkt. In all diesen Fällen wird Ethisierung als eine neuartige Problematisierungsperspektive vorgeführt, die Auseinandersetzungen um Forschung und Technologien in spezifischer Weise strukturiert, weil sie bestimmte Legitimationserwartungen und Argumentationszwänge freisetzt. von Bogner, Alexander
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Über den Autor
Alexander Bogner, PD Dr., geb. 1969, ist Senior Researcher an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Technikfolgen-Abschätzung. Studium an den Universitäten Salzburg, Marburg und Frankfurt am Main. Promotion (2003) und Habilitation (2010) im Fach Soziologie an der Universität Wien. Assistenzprofessor am Institut für Soziale Ökologie der Universität Klagenfurt (2010/11). Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen die Wissenschafts- und Technikforschung, Umweltsoziologie, Methoden empirischer Sozialforschung sowie soziologische Zeitdiagnostik. Veröffentlichungen zu Technik- und Umweltkonflikten, zur Rolle der Experten in der Wissensgesellschaft, zu Partizipation, zu Inter- und Transdisziplinarität, zum Experteninterview, zu Biopolitik und zur Soziologie der Ethik. Bei Velbrück Wissenschaft hat er 2005 veröffentlicht: Grenzpolitik der Experten. Vom Umgang mit Ungewissheit und Nichtwissen in pränataler Diagnostik und Beratung.
- hardcover
- 226 Seiten
- Erschienen 2012
- Edition Ruprecht
- paperback
- 204 Seiten
- fabrico verlag
- Hardcover
- 291 Seiten
- Erschienen 2018
- Nomos Verlagsges.MBH + Co
- Hardcover -
- Erschienen 2021
- Carl Hanser Verlag GmbH & C...