Kontinuitäten und Brüche
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Beschreibung
Der Begriff 'Wiederaufbau' dient der Charakterisierung einer Literatur in und aus Österreich nach 1945. Er ist direkt aus der politischen Geschichte der Zweiten Republik in den kritischen kulturwissenschaftlichen Diskurs in Österreich eingegangen und wird dort zur Bezeichnung für die Redefinition von Identität, aber auch von Ästhetik auf der Basis der ökonomischen Restauration in den Jahren zwischen 1945 und 1955/56 verwendet. Wendelin Schmidt-Dengler nutzt ihn z. B. literarhistorisch als Orientierungshilfe, um die Zeit zwischen Währungsreform (1948) und Staatsvertrag (1955) zu beschreiben. Bei Robert Menasse erscheint er hingegen ideologisch aufgeladen: In der Wiederaufbauphase überleben Rückstände faschistischer Gesinnung, die sich im bürgerlichen Bewußtsein der Nachkriegsjahre festsetzen. Der Wiederaufbau des Literaturbetriebs folgt auf den wirtschaftlichen und endet erst mit dem gesellschaftlichen Umbruch, der das literarische Interpretationsmonopol des Bürgertums untergräbt. Die beiden Ansätze zur Verortung einer Wiederaufbauliteratur sind im Hinblick auf die Beiträge dieses Bandes als Folie zu sehen. Sie bilden, zusammen mit dem Begriffspaar des Untertitels, die ideologische Basis für die Diskussion über Brüche und Kontinuitäten in der literarischen Identität des Staates. Die ausgewählten Beiträge illustrieren, daß das dialektische Verhältnis von Traditionsbezug und Progression innerhalb der Forschung zur österreichischen Literatur längst eine Konstante geworden ist. Sie zeigen aber auch, daß sich sechzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch präzisierte Fragestellungen neue Blickwinkel auf die Nachkriegsliteratur erschließen. von Kunzelmann, Heide und Liebscher, Martin und Eicher, Thomas
Produktdetails
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Über den Autor
- Hardcover
- 408 Seiten
- De Gruyter