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Beschreibung
Der Band zeichnet die Geschichte des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik zwischen Demokratie und Diktatur nach. Das besondere Augenmerk gilt dem Wandel des Forschungsprogramms, der Einbindung des Instituts in die nationale und internationale Wissenschaftslandschaft, sein Verhältnis zum Herrschaftssystem und seine Querverbindungen zu den Staatsverbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands. Bei seiner Gründung im Jahre 1927 konnte sich das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin/Dahlem auf einen breiten politischen Konsens stützen, der von den Sozialdemokraten über das katholische Zentrum bis zum äußersten rechten Rand des Parteienspektrums reichte. Jedoch gerieten 1933 das Institut und sein Gründungsdirektor Eugen Fischer unter starken Anpassungsdruck, den sie durch 'Selbstgleichschaltung' abfingen. Im 'Dritten Reich' kam es zu einer wechselseitigen Indienstnahme von Wissenschaft und Politik. Mitarbeiter des Instituts lieferten mit ihren Forschungen der Erbgesundheits- und Rassenpolitik den braunen Machthabern eine Legitimationsbasis. Auf internationalen Kongressen verteidigten sie mit dem Gewicht ihrer wissenschaftlichen Autorität die massenhaften Zwangssterilisierungen im nationalsozialistischen Deutschland. Als Sachverständige und Gutachter trugen sie maßgeblich zur Erfassung und Aussonderung von Juden, Sinti und Roma, 'Rheinlandbastarden', 'Erbkranken' und 'Fremdvölkischen' bei. Umgekehrt profitierte das Institut, das ab 1942 unter der Leitung Otmar Frhr. v. Verschuers eine konzeptionelle Wendung von der herkömmlichen Rassenkunde und Eugenik hin zu einer modern anmutenden 'Phänogenetik' vollzog, von der Erbgesundheits- und Rassenpolitik. Für Versuchszwecke hatten Mitarbeiter Zugriff auf Menschen in Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern, im Ghetto und in Heil- und Pflegeanstalten. 1943/44 lieferte Josef Mengele, ein Schüler v. Verschuers, menschliche Blutproben und Augenpaare von Auschwitz nach Dahlem, während er umgekehrt bei seinen verbrecherischen Forschungen Untersuchungsgegenstände, Fragestellungen und Methoden des Instituts aufgriff. von Schmuhl, Hans-Walter
Produktdetails

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Über den Autor
- Gebunden
- 231 Seiten
- Erschienen 2018
- Suhrkamp Verlag
- paperback
- 264 Seiten
- Erschienen 2016
- vdf Hochschulvlg
- paperback -
- Vincentz
- hardcover
- 306 Seiten
- Erschienen 2001
- Bekum-Verlag
- Kartoniert
- 280 Seiten
- Erschienen 2022
- Assoziation A
- paperback
- 168 Seiten
- Erschienen 2014
- Pfeil
- Audio-CD -
- Erschienen 2019
- GOYALiT
- Gebunden
- 344 Seiten
- Erschienen 2020
- Hamburger Edition
- perfect -
- Erschienen 1999
- Ullstein Tb
- hardcover
- 160 Seiten
- Erschienen 2011
- Melchior Verlag
- hardcover
- 304 Seiten
- Erschienen 2012
- Jan Thorbecke Verlag
- paperback
- 180 Seiten
- Erschienen 2013
- Springer VS
- Leinen
- 615 Seiten
- Erschienen 2005
- Mohr Siebeck