Othello
Kurzinformation
Beschreibung
Deutsch von Frank Günther Mit einem Essay von Dieter Mehl »Es wäre einigermaßen ungeheuerlich, sich vorzustellen, daß dieses wunderschöne venezianische Mädchen sich in einen echten Neger verliebt« So unverhohlen rassistisch kommentierte der englische Romantiker Coleridge seinerzeit den OthelloOthello gehört auf den deutschen Bühnen zu den meistgespielten Dramen Shakespeares. Als Musterdrama der Eifersucht galt es schon immer: Othello, der edle schwarze General, erdrosselt seine große Liebe, die ihm frisch angetraute Senatorentochter Desdemona, weil sie ihn mit dem jungen Leutnant Cassio betrogen haben soll. So jedenfalls lauten die lügenhaften Einflüsterungen des machtgierigen Erzschurken Jago. Doch nicht so sehr die Psychologie dieses Hasses gibt heute zu denken, auch nicht das Animalische, das in den verletzten Gefühlen Othellos durchbricht; vielmehr faszinieren die Schattierungen im Umgang mit dem Rassenunterschied: sie reichen von Desdemonas liebendem Blick auf die »inneren Werte« über die kühle Vorurteilslosigkeit des Dogen bis hin zu Jagos rassistischer Hetze. Die Metaphorik von schwarz und weiß zieht sich leitmotivisch durch das Stück und stellt die »political correctness« des Übersetzers auch in Details auf eine harte Probe. Frank Günther in seinen »Anmerkungen«: »In Othello bereitet ein einzelnes kleines Wort erhebliche Schwierigkeiten: the Moor. Weil es etwa angesichts des tradierten Untertitels Der Mohr von Venedig nicht gut möglich ist, mit Der Schwarze von VenedigDer Afrikaner von VenedigDer Neger von VenedigVenedigs schwarzer General o.ä. zu übersetzen (weil auch das schon wieder Programm wäre!), so muß der anscheinend so einfache Untertitel als unübersetzbar entfallen.« von Shakespeare, William und Günther, Frank
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