Hör mir auf mit Glück
Kurzinformation
Beschreibung
David lüftete den Praxisraum in seinem Haus. Es müffelte. Zu viele Alltagsdramen, Ängste und Frustrationen stanken hier zum Himmel. Um seinen Lungenflügeln eine Prise Frischluft zu gönnen, floh er in den Garten, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her. Batman, sein schwarzer Mischlingshund, folgte ihm freudig. Manchmal rief David ihn Batty und hoffte, dass der Rüde ihm das Weibliche im Namen nicht übelnahm.! Er verbrachte den ganzen Vormittag mit Einzelsitzungen in seiner Praxis und empfing ein paar Klienten, die ihn inzwischen mehr langweilten, als er zugab.! Zuerst kam Mrs. Dullington, neunundfünfzig Jahre alt. Sie litt seit Ewigkeiten an wiederkehrenden depressiven Schüben und sah auch in den Phasen dazwischen todtraurig aus. Danach war die zweiundsechzigjährige Mrs. Bramidge dran. Sie versuchte seit Jahren, ihre totgelaufene Ehe zu retten, und schleppte dann und wann ihren völlig desinteressierten Ehemann mit in die Therapie. Wie zwei graue Nilpferde, die nicht mehr im selben Sumpf spielen wollten, saßen sie in den für ihr Volumen zu engen Sesseln und schmollten sich an. Keiner wollte zuerst den stinkenden Sumpf verlassen. Zuletzt kam Ken Brandon, ein dünner Mittvierziger, der zwar jünger war als der Durchschnitt von Davids Klienten, jedoch aussah wie Anfang sechzig. Er saß stets nur mit einer halben Arschbacke auf der Vorderkante des bequemen Sessels, als müsse er jederzeit fliehen. Die ausgefransten Lippen, abgekauten Fingernägel und nervös hin und her huschenden Augen sprachen Bände über das Drama seiner Hypernervosität. von Baum, Helena
Produktdetails
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