Die Schachnovelle

Die Schachnovelle von Stefan Zweig handelt von einem Passagierschiff, das auf dem Weg nach Buenos Aires ist. An Bord befindet sich der Weltmeisterschachspieler Mirko Czentovic, dessen Genialität im Schachspiel kontrastiert mit seiner ansonsten beschränkten Intelligenz und Bildung. Eine Gruppe reicher Männer überredet Czentovic zu einer Partie Schach, die er mühelos gewinnt. Dann tritt jedoch ein mysteriöser Dr. B in das Spiel ein, der trotz jahrelanger Abstinenz vom Schachspiel Czentovic Paroli bietet. Dr. B offenbart seine Geschichte: Er war ein österreichischer Jurist, der von den Nazis gefangen genommen wurde. Um seinen Verstand während der Einzelhaft zu bewahren, stahl er ein kleines Schachbuch und spielte in seinem Kopf unzählige Spiele nach. Diese mentale Übung rettete ihn vor dem Wahnsinn, führte aber auch zu einer Art geistiger Erschöpfung. In der entscheidenden Partie gegen Czentovic verliert Dr. B schließlich die Kontrolle über seine Nerven und sein Spiel bricht zusammen - eine Metapher für den Zusammenbruch des Individuums unter totalitären Regimen.