Die Militärmedizinische Akademie Bad Saarow und ihre Vorgängereinrichtungen 1954 - 1991
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Beschreibung
Die Militärmedizinische Akademie (MMA) war eine Hochschuleinrichtung des Medizinischen Dienstes der NVA, im medizinischen Spektrum vergleichbar den Medizinischen Akademien der DDR. In den Kliniken, Instituten und Abteilungen war die gesamte Breite der klinischen Diagnostik und Therapie vertreten. Neben den Armeeangehörigen und den Zivilbeschäftigten der NVA wurden hier auch, insbesondere in den hochspezialisierten Bereichen, Patienten aus der Zivilbevölkerung behandelt. Die Geschichte der Militärmedizinischen Akademie ist bisher noch nicht publiziert worden. Der Autor dieses Buches, Oberstarzt a. D. Prof. Dr. med. Helmut Reichelt, nach der Wende zum Chef der MMA ernannt, stellt hier anhand von Dokumenten und persönlichen Erinnerungen ausführlich den Werdegang der MMA aus dem Zentralkrankenhaus der KVP über das Zentrale Armeelazarett und das Zentrale Lazarett der NVA vor. Beschrieben werden die Struktur und die personellen Besetzungen dieser Einrichtungen, die Leistungsangebote der Kliniken, Institute und Abteilungen mit ihren medizinisch-wissenschaftlichen Spezialisierungen sowie die besonderen Arbeiten und Entwicklungen auf dem Gebiet der Militärmedizin. Neben der praktischen fachlichen Ausbildung von Ärzten und Fachschulstudenten nahm die Forschung einen wesentlichen Platz ein. National und international anerkannte Forschungsergebnisse werden dargestellt. Politische Vorstellungen und Anweisungen griffen in jener Zeit tief in die tägliche Arbeit ein. Der Autor analysiert die positiven Auswirkungen der politischen Arbeit insbesondere für die kulturelle Betreuung des Personals und der Patienten, geißelt aber auch die engstirnigen, oft wirklichkeitsfremden politischen Maßnahmen, die die Arbeit behinderten, die Kreativität beschränkten und die Menschen demütigten. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands passte die MMA nicht in die Konzeption des Verteidigungsministeriums und sollte, nach vorübergehender Übernahme in die Bundeswehr, abgewickelt , vollständig abgebaut werden. Der Autor schildert aus unmittelbarem Erleben den verzweifelten, aussichtslos erscheinenden aber schließlich doch erfolgreichen Kampf, die MMA als zivile medizinische Einrichtung zu erhalten, den Beschäftigten die Arbeitsstätte und den Patienten die Behandlungs- und Betreuungsstätte zu bewahren. von Reichelt, Helmut
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Über den Autor
Der Autor, Prof. Dr. med. Helmut Reichelt, wurde 1938 in Niederwiesa, nahe Chemnitz, geboren. Nach dem Abitur 1956 studierte er als Offiziersschüler bzw. nach dem Physikum als Offizier an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald Medizin, legte dort 1961 das Staatsexamen ab und wurde im selben Jahr zum Dr. med. promoviert. Nach Pflichtassistenz, Truppendienst in Dresden und Tätigkeit im Armeelazarett Leipzig arbeitete er von 1965 bis 1971 in der Medizinischen Klinik der Universität Leipzig und schloss 1969 dort seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin ab. Von 1972 bis 1981 war er im Lazarett der NVA Dresden als Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin und als Leiter des medizinischen Labors sowie an der Medizinischen Akademie Dresden tätig und erwarb die Anerkennung als Facharzt für Pathobiochemie und Laboratoriumsdiagnostik. 1978 habilitierte er sich im Fachgebiet Innere Medizin an der Universität Greifswald. Nach der Gründung der Militärmedizinischen Akademie in Bad Saarow 1981 wurde er zum Leiter des Instituts für Klinische Chemie und Hämatologie an die Akademie berufen, wurde 1985 Oberst im Medizinischen Dienst der NVA und 1986 Professor mit Lehrstuhl für Pathobiochemie und Laboratoriumsdiagnostik. Ausgefüllt war diese Zeit vor allem mit Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Laborschnelldiagnostik und der Entwicklung von Blutersatzmitteln. Für die Herstellung eines synthetischen bioaktiven einheilenden Knochen- und Zahnersatzes erhielt er 1989 den Nationalpreis der DDR. Nach der Wende wurde Prof. Reichelt zum Chef der Militärmedizinischen Akademie ernannt und organisierte deren Überführung aus der Bundeswehr heraus in eine zivile medizinische Einrichtung. Anschließend daran war er als Internist in eigener Praxis noch bis weit in das Rentenalter hinein ärztlich tätig.
- Hardcover
- 336 Seiten
- Erschienen 2019
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- Erschienen 2013
- Miles-Verlag