Freimaurerei und Sozialreform
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Beschreibung
Die österreichische Freimaurerei vor und nach dem Ersten Weltkrieg war pazifistisch, sozialreformerisch und internationalistisch ausgerichtet. Ihre Mitglieder gehörten zu den Gründern der Österreichischen Friedensgesellschaft, des Wiener Volksbildungsvereins, des Vereins 'Freie Schule', der Vereine 'Bereitschaft', 'Allgemeine Nährpflicht', der Ethischen, der Sozialpädagogischen und der Soziologischen Gesellschaft oder auch der Österreichischen Liga für Menschenrechte und der Paneuropäischen Union. Die österreichische Freimaurerei vor und nach dem Ersten Weltkrieg war pazifistisch, sozialreformerisch und internationalistisch ausgerichtet. Sie engagierte sich für die Erziehung des Menschen zur Ethik und daher auch in der Schulgesetzgebung. Hier trafen Vertreter des Liberalismus auf jene der Sozialdemokratie. Hier erhielten der Friedensnobelpreisträger Alfred Hermann Fried und der Pan-Europa-Begründer Richard Coudenhove-Kalergi Unterstützung in ihrer Arbeit für Frieden und Wohlstand in Europa. Auch hochrangige Sozialdemokraten wie Ferdinand Hanusch, Julius Tandler, Franz Schuhmeier, Josef Karl Friedjung und Victor Hammerschlag waren Logen-Mitglieder, zudem mehrheitlich assimilierte Juden. Freimaurer waren an der Gründung und Organisation von pazifistischen und sozialreformerischen Vereinen beteiligt, deren Geschichte hier umrissen wird. Dies waren vor dem Krieg die Österreichische Friedensgesellschaft, der Wiener Volksbildungsverein, der Verein 'Freie Schule', die Ethische Gesellschaft und der Bund für Mutterschutz sowie die Sozialpädagogische und die Soziologische Gesellschaft. Nach 1918 wurden Geld und Energie in die Vereine 'Bereitschaft' und 'Allgemeine Nährpflicht', die Ethische Gemeinde, die Liga für Menschenrechte sowie die Paneuropäische Union und die Völkerbundliga investiert. Hieraus entsteht ein facettenreiches Bild einer aktivistischen, gesellschaftspolitischen Strömung. Ihr Begegnungszentrum hatte sie in der Großloge von Wien. von Patka, Marcus G.
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Über den Autor
Marcus G. Patka, Kulturhistoriker und Germanist, seit 1998 Kurator im Jüdischen Museum Wien, Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen.
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