Landvermessung
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Beschreibung
ENTDECKUNGSREISE INS EIGENE LAND Es dauerte etliche Jahre, bis der Schriftsteller Gerhard Henschel einen Ratschlag in die Tat umsetzen konnte, den ihm 1986 sein älterer Kollege Walter Kempowski gegeben hatte: "Eine Tour, die in Bargfeld beginnt, sollte in Nartum enden". Im Spätsommer 2015 brach er schließlich zusammen mit dem Fotojournalisten Gerhard Kromschröder auf und wanderte in zehn Tagen quer durch die Lüneburger Heide von Bargfeld, wo der Schriftsteller Arno Schmidt lebte, nach Nartum, dem letzten Wohnort Kempowskis. Auf der 200 Kilometer langen Strecke gehen die Wanderer den geistigen Verbindungslinien zwischen den beiden literarischen Nachkriegskoryphäen Schmidt und Kempowski nach, mit wachem Blick für Land und Leute, für historische Zeugnisse und anekdotische Fundstücke. Keine Etappe gleicht dabei der anderen: mal führt sie durch schattige Wälder oder industriell bewirtschaftete Ackerflächen, mal über idyllische Pfade oder entlang verkehrsstarker Pisten, und auf stille Weiler folgen lärmende Gewerbegebiete. Immer wieder lassen sich die Wanderer vom herben Oberflächenreiz der Heidelandschaft gefangen nehmen, und überall stoßen sie auf Tatorte und Spuren einer Epoche, über die in den meisten Hochglanzreiseführern kein Wort verloren wird. Das Wandertagebuch von Henschel und Kromschröder ist die opulent illustrierte Chronik einer literarischen Entdeckungsreise ins eigene Land, voller ungewöhnlicher Zufallsbegegnungen, kulturgeschichtlicher Abschweifungen und unvoreingenommener Seitenblicke auf eine Landschaft, deren spröder Charme viele in ihren Bann zieht. von Henschel, Gerhard
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Über den Autor
Gerhard Henschel, geboren 1962 in Hannover, machte sich einen Namen als Schriftsteller mit seinem autobiographisch gefärbten Romanzyklus um sein Alter Ego Martin Schlosser, zuletzt im "Künstlerroman" (2015). Er war persönlich bekannt mit Kempowski, über den er auch ein Buch veröffentlichte: "Da mal nachhaken. Wissenswertes über Walter Kempowski. Henschel wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Zu Kromschröders in der Edition Temmen erschienenen Bildband "Expeditionen ins Emsland. Ein deutscher Bilderbogen" verfasste Gerhard Henschel das Vorwort; bei Kromschröders Hamburger Fotoausstellung "Emsland Schwarz-Weiß. Bilder einer norddeutschen Landschaft aus den 60er Jahren" im März 2016 hielt er die Laudatio. Gerhard Kromschröder, geboren 1941 in Frankfurt am Main, profilierte sich durch Undercover-Recherchen in der Neonazi-Szene für das legendäre Satireblatt "Pardon" sowie für den "Stern". Er lebte als Nahostkorrespondent in Kairo und berichtete im ersten Irak-Krieg als einziger deutscher Reporter und Fotograf aus dem bombardierten Bagdad. Kromschröder veröffentlichte zahlreiche Bücher und unterrichtete Journalismus an der Universität Wien.
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