Kronzeugenregelungen im Kartellrecht

Kronzeugenregelungen zählen heute zu weit verbreiteten Instrumenten der Kartellbehörden im Kampf gegen illegale Kartellabsprachen. Durch das Angebot eines Erlasses oder einer Ermäßigung von Geldbußen soll Kartellmitgliedern ein Anreiz zum Ausstieg und zur Aufdeckung der Zuwiderhandlung geboten werden. Die Arbeit analysiert im ersten Teil die praktische Anwendung von Kronzeugenregelungen und fragt, ob das Ziel einer verstärkten Aufdeckung von Kartellrechtsverstößen durch diese Vorschriften tatsächlich erreicht wird. Schwerpunkt der Untersuchung bilden dabei die Kronzeugenprogramme im europäischen und deutschen Kartellrecht. In einem zweiten Teil wird auf die rechtsstaatlichen Bedenken eingegangen, die dem Einsatz von Kronzeugenregelungen generell entgegenstehen, wobei die Besonderheiten des Kartellrechts berücksichtigt werden. Der dritte Teil befasst sich mit den Möglichkeiten internationaler Kartellbekämpfung und den Perspektiven für eine Harmonisierung der bestehenden Kronzeugenregelungen. Das Buch richtet sich damit an alle, die einen grundlegenden Überblick über die praktischen und rechtlichen Problemen der Anwendung von Kronzeugenregelungen im Kartellrecht erhalten möchten.