Trügerische Paradiese. Der Mythos von den glücklichen Naturvölkern

"Trügerische Paradiese. Der Mythos von den glücklichen Naturvölkern" von Robert B. Edgerton ist eine kritische Auseinandersetzung mit der romantisierten Vorstellung von indigenen Völkern als idealisierte, harmonisch lebende Gemeinschaften. Edgerton hinterfragt die verbreitete Annahme, dass sogenannte "Naturvölker" in einem paradiesischen Zustand leben, frei von den Problemen moderner Gesellschaften wie Gewalt, Krankheit und sozialer Ungleichheit. Durch eine detaillierte Analyse anthropologischer und historischer Daten zeigt Edgerton auf, dass viele dieser Gemeinschaften ebenfalls mit erheblichen sozialen Herausforderungen konfrontiert waren und sind. Er argumentiert, dass die Idealisierung indigener Völker oft auf westliche Projektionen zurückzuführen ist und nicht der Realität entspricht. Das Buch beleuchtet verschiedene Beispiele aus der ganzen Welt, um zu verdeutlichen, dass kulturelle Praktiken und Lebensweisen vielfältig sind und nicht pauschal als besser oder schlechter bewertet werden können. Edgertons Werk lädt dazu ein, Vorurteile abzulegen und einen differenzierteren Blick auf indigene Kulturen zu entwickeln. Es fordert Leserinnen und Leser auf, die Komplexität menschlicher Gesellschaften anzuerkennen und sich von vereinfachenden Mythen zu verabschieden.