Das fingierte Geschlecht
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Beschreibung
In den Vodún- und Orìshà-Kulten am Golf von Benin entspricht das biologische Geschlecht nicht immer dem sozialen (Gender) und schon gar nicht dem rituellen. Die Initianden, ob biologisch männlich oder weiblich, werden durch rituelle Praktiken symbolisch weiblich, zur vodúnsì - Frau der Gottheit. Demgegenüber gelten die Götter und Göttinnen (vodún) im rituellen Vollzug als männlich. Sie entpuppen sich jedoch bei detaillierter Lektüre ihrer Mythen, Riten und Altäre als geschlechtlich schwer zu fixieren. Die Konstruktion und Distribution der Merkmale des Weiblichen und Männlichen wird mit Hilfe der begrifflichen Instrumente kultureller Text, Intertextualität und Gender als Intertext nachvollzogen. Ein Modell der Inszenierung von Geschlecht in dieser Kulturregion wird entwickelt, welches nicht binären Zuschreibungen, sondern dem Gleiten zwischen und dem Überblenden von Merkmalen der Differenz verpflichtet ist. von Meyer, Lidwina
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Über den Autor
Die Autorin: Lidwina Meyer, geboren 1954, studierte Religionswissenschaft und Theologie in Göttingen und Marburg. Sie war von 1985 bis 1987 und von 1990 bis 1993 Assistentin am Institut für Allgemeine Religionsgeschichte in Göttingen. Während des Studiums spezialisierte sie sich auf westafrikanische Religion, bereiste Nigeria, Ghana, Togo und Benin und verbrachte ein Jahr in Süd-Benin, um die Initationsriten des Shàngó-Kultes zu untersuchen. In den Jahren 1985 bis 1993 folgten mehrmonatige Feldforschungen, eine davon auch in Brasilien, zu den Vodún- und Orìshà-Kulten. Forschungsschwerpunkte: Trance und Besessenheitskulte, Theorie der Alterität, Geschlechterforschung. Seit 1995 arbeitet sie als evangelische Pastorin.
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