Disjecta
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Beschreibung
Es handelt sich um eine von Samuel Beckett noch autorisierte und betitelte Sammlung kleiner Schriften zur Ästhetik, erschienen 1983, sechs Jahre vor seinem Tod, die sich in drei Abschnitte gliedert: Ästhetik - Literaturkritik - Kunstkritik. »Wie andere Beckettkenner auch schätze ich seine kritischen Texte höher ein als ihr Autor«, schreibt Ruby Cohn in ihrer Einleitung. »Ich meine, daß die Sammlung eine Ästhetik birgt; allerdings fügen sich Becketts Kritiken in kein deuterisches Prokrustesbett ... Obgleich Beckett sich auf die Kunst des Fragens, Zögerns, Erkundens versteht, macht sich sein Ausdruckswille doch eher Luft in provokanten Artikeln, abschätzigen Besprechungen, grüblerischen Essays, tiefschürfenden Briefen und seltenen lyrischen Huldigungen ... Wir sollten Becketts Kabinettstückchen in all ihrer Vielfalt genießen.«Etwa zwei Drittel der Texte sind bereits auf deutsch veröffentlicht worden. Zu den unveröffentlichten Arbeiten gehören unter anderem ein Verriß von Eduard Mörikes Novelle Mozart auf der Reise nach Prag - und das dem Band beigegebene Fragment eines von Beckett lange bedachten Dramas über Samuel Johnson aus dem Jahr 1937, »Menschenwünsche«, das folgendermaßen beginnt:Mrs. D. Er hat sich verspätet. SchweigenMrs. D. Gott gebe, daß nichts passiert ist. SchweigenMrs. D. Mitzi mitzi mitzi mitzi mitzi. SchweigenMrs. W. Was liest du, junge Frau?Mrs. C. Ein Buch, Madame.Mrs. W. Aha! SchweigenMrs. D. Hodge ist eine sehr feine Katze, wirklich eine sehr feine Katze. Schweigen... von Beckett, Samuel
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Über den Autor
Samuel Beckett wurde am 13. April 1906 in Dublin geboren und starb am 22. Dezember 1989 in Paris. Er zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts und erhielt 1969 den Literaturnobelpreis. Beckett ist dem breiten Publikum hauptsächlich durch seine Dramen, insbesondere Warten auf Godot, bekannt, verfasste aber auch Prosa und Lyrik. Der Schriftsteller, Übersetzer und Pianist Wolfgang Held wurde am 15. August 1933 in Freiburg im Breisgau geboren. Er promovierte 1961 mit einer Arbeit über Georg Trakl. Von 1961-73 arbeitete er als Lektor für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) an den Universitäten Madras (Chennai), Ljubljana und Edinburgh. Danach wurde er Senior Lecturer an der Greenwich University (früher Thames Polytechnic) in London, wo er ab 1973 lebte. Sein literarisches Werk besteht aus Romanen, Essays sowie Prosa- und Gedichtübersetzungen. Seine Romane umspannen die Karriere als Schriftsteller von 1965 (Die im Glashaus) bis 2014 (Schattenfabel). Es erschienen außerdem Die schöne Gärtnerin (1979), Ein Brief des jüngeren Plinius, Rabenkind (1985), Geschichte der abgeschnittenen Hand (1994) und Traum vom Hungerturm (2007). Helds Werk erfuhr Anerkennung unter anderem durch Einladungen zu literarischen Veranstaltungen (Treffen der Gruppe 47 1965, Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis 1983) und die Verleihung des Literaturpreises des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie (1983). Durch seine Übersetzungen für Suhrkamp brachte Held Schlüsselfiguren der englischen und irischen Literatur einer breiteren deutschen Öffentlichkeit näher. Zu den übersetzten Werken gehören eine Biographie zu und Schriften von Samuel Beckett, eine Biographie zu Bernard Shaw, eine Biographie und Briefe von T.S. Eliot und Gedichte von Emily Bronte, John Donne, John Keats, Robert Graves, Edgar Allan Poe. Seine Bewunderung für E. T. A. Hoffmann inspirierte sein einziges Theaterstück Hoffmanns Verbrennung, für das er 1994 den Berganzapreis erhielt. Das Stück wurde 2015 mit Bühnenbildern aus seinem auf Hoffmanns Werk basierenden Collagenzyklus in Bamberg uraufgeführt. Text und Collagen wurden 2015 bzw. 2013 veröffentlicht. Helds Liebe zur Musik und Kunst war für seine Arbeit von zentraler Bedeutung. Als Pianist gab er Konzerte in Madras (Chennai), Bamberg und privat in London. Er schrieb eine Reihe von Sendungen für SWF und NDR, die er mit eigenen Einspielungen von Lieblingskomponisten wie Bach, Schubert und Schumann illustrierte. Held verstarb am 11. Dezember 2016 in London.
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