Julie oder Die neue Heloise. Briefe zweier Liebenden aus einer kleinen Stadt am Fuße der Alpen

"Julie oder Die neue Heloise. Briefe zweier Liebenden aus einer kleinen Stadt am Fuße der Alpen" ist ein epistolischer Roman von Jean-Jacques Rousseau, der 1761 veröffentlicht wurde. Der Roman erzählt die leidenschaftliche und tragische Liebesgeschichte zwischen Julie d'Étange und ihrem Hauslehrer Saint-Preux. Die Handlung spielt in einer idyllischen alpinen Umgebung und wird durch eine Reihe von Briefen zwischen den Hauptfiguren sowie anderen Charakteren entfaltet. Julie und Saint-Preux verlieben sich ineinander, doch ihre Beziehung steht unter dem Druck gesellschaftlicher Normen und familiärer Erwartungen. Julies Vater lehnt die Verbindung ab, da Saint-Preux nicht von adliger Herkunft ist. Aus Pflichtgefühl und Gehorsam gegenüber ihrer Familie heiratet Julie schließlich einen wohlhabenden Adligen namens Wolmar. Trotz dieser Ehe bleibt eine tiefe emotionale Bindung zwischen ihr und Saint-Preux bestehen. Julie versucht, ihre Gefühle zu unterdrücken und sich ihrer neuen Rolle als Ehefrau zu widmen, während Saint-Preux weiterhin leidet. Der Roman behandelt Themen wie Liebe, Moral, Gesellschaftskritik und die Spannung zwischen individuellen Wünschen und sozialen Verpflichtungen. Rousseau zeigt durch die Figurenkonstellation die Konflikte des menschlichen Herzens auf und reflektiert über das Ideal einer natürlichen Lebensweise im Kontrast zur künstlichen Gesellschaft. Am Ende stirbt Julie tragisch an den Folgen eines Unfalls, was sowohl für sie als auch für Saint-Preux eine schmerzliche Erlösung darstellt. "Julie oder Die neue Heloise" bleibt ein bedeutendes Werk der Aufklärungsliteratur, das tief in menschliche Emotionen eintaucht und bis heute Leserinnen und Leser berührt.