Ardinghello und die glückseligen Inseln
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Beschreibung
Wilhelms Heinses 1787 - zunächst anonym - erschienenes Werk 'Ardinghello und die glückseligen Inseln' gilt als der erste deutsche Künstler- und Renaissanceroman. Mit seinem berühmt-berüchtigten Briefroman, in dem Lust und Utopie ineinander übergehen, sicherte sich Heinse einen Namen unter den Romanciers der Goethezeit. Die Handlung um den Helden Ardinghello Frescobaldi, ein Florentiner Edelmann und Inbegriff des Renaissance-Menschen, die sich zwischen Venedig, Genua, Rom und griechischen Inseln abspielt, ist eine Verknüpfung bunter Episoden: Ardinghello wird wegen einer Familienfehde zum Mörder. Auf seiner Flucht verwickelt und verstrickt er sich in Entführungen, Raubüberfälle, Liebesverhältnisse und Staatsgeschäfte. Zusammen mit der gebildeten und geistreichen Fiordimona gründet er schließlich auf den Kykladen-Inseln Paros und Naxos eine Republik der Freiheit, der Liebe und des Genusses der Schönheiten von Natur und Kunst.Kritische Studienausgabe. Mit 32 Bildtafeln, Textvarianten, Dokumenten zur Wirkungsgeschichte, Anmerkungen und einem Nachwort von Max L. Baeumer. von Heinse, Wilhelm
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Über den Autor
Wilhelm Heinse, 15. 2. 1746 Langewiesen (Thüringen) - 22. 6. 1803 Aschaffenburg. H., Sohn des Stadtschreibers und späteren Bürgermeisters seines Heimatortes, wuchs in kärglichen Verhältnissen auf und studierte ab 1766 in Jena und Erfurt, wo C. M. Wieland sein Vorbild wurde. Er verließ die Universität ohne Studienabschluss und trat nach verschiedenen Reisen durch Vermittlung J. W. L. Gleims 1772 ein Hauslehrerstelle in Halberstadt an. Von 1774 bis 1780 lebte er in Düsseldorf bei den Brüdern F. H. und J. G. Jacobi und redigierte zeitweilig die Zeitschrift Iris. Im Juni 1780 brach er zu Fuß zur ersehnten Italienreise auf und lebte von Sommer 1781 an etwa 20 Monate in Rom. Nach seiner Rückkehr (September 1783) lebte er zunächst wieder in Düsseldorf, wo er an seinem Hauptwerk Ardinghello schrieb, bis er am 1. 10. 1786 in den Dienst des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz trat. Hier avancierte er vom Vorleser zum Bibliothekar und Hofrat (1788) und führte angesichts seiner antiklerikalen und libertinen Haltung ein Doppelleben, wobei er seine Überzeugungen nur privaten Notizen anvertraute. In der Revolutionszeit (1794) musste er mit der Bibliothek nach Aschaffenburg umziehen. H.s Anfänge waren noch der galanten Rokokodichtung und Wielands Vorstellungen von der Antike verp¿ichtet, wenn auch mit zunehmend sensualistischer und materialistischer Note. Daneben übersetzte er aus dem Lateinischen, Französischen und Italienischen (u. a. Petronius' Satyrikon und Epen Tassos und Ariosts in Prosa) und schrieb zahlreiche Beiträge über Kunst und Künstler (v. a. der Renaissance) für die Zeitschriften Iris und Teutscher Merkur. Seine Entwicklung als Schriftsteller und Freigeist kulminierte in dem nach der Romreise entstandenen Roman Ardinghello, der Elemente des Abenteuerromans und der italienischen Novellistik mit ausgedehnten Kunstschilderungen und Gesprächen über Kunst, Philosophie und Religion verbindet, Sinnlichkeit, Freiheit und Genuss verherrlicht und in seinem Helden, dem universalen Renaissancemenschen, zugleich den Geniekult des Sturm und Drang feiert. Wie hier die bildende Kunst, so stellte H. in seinem nächsten Roman die italienische Oper in den Mittelpunkt der ästhetischen Diskurse (Hildegard von Hohenthal). In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.
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