Moral
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Beschreibung
Ludwig Thomas »Moral« ist längst zu einem Klassiker der Komödien-Genres geworden. Über die Verlogenheit der bürgerlichen Moral, die in Gestalt des Sittlichkeitsvereins öffentlich den Zeigefinger gegen Personen hebt, bei denen man nichtsdestoweniger »kavaliermäßigen Vergnügungen« nachgeht, wird hier ebenso amüsant wie schlagkräftig das Urteil gesprochen. von Thoma, Ludwig
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Über den Autor
Ludwig Thoma, 21. 1. 1867 Oberammergau - 26. 8. 1921 Rottach (Tegernsee). Der Sohn eines Oberförsters studierte zunächst Forstwissenschaft in Aschaffenburg, dann seit 1887 Jura in München und Erlangen (Dr. jur. 1890). Nach seiner Referendariatszeit in Traunstein und München praktizierte er seit 1894 zunächst in Dachau, später in München als Rechtsanwalt. 1899 gab er die Anwaltspraxis auf und wurde Mitarbeiter, seit 1900 Chefredakteur des Simplicissimus. 1906 saß er eine sechswöchige Haftstrafe wegen Beleidigung von Vertretern dt. Sittlichkeitsvereine ab. Seit 1908 lebte er in Rottach und zog sich immer mehr zurück. Im Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig und vollzog überraschend eine politische Wende nach Rechts. Im Miesbacher Anzeiger veröffentlichte er 1920-21 anonym zahlreiche hetzerische antidemokratische und antisemitische Artikel. Th.s literarisches Werk umfasst realistische Dialekterzählungen mit Stoffen aus dem bäuerlichen Leben, die berühmten Reminiszenzen an seine Schulzeit (Lausbubengeschichten, Tante Frieda), seine Auseinandersetzungen mit gesellschaftlicher Scheinmoral, Obrigkeitsdenken und Spießertum in den Arbeiten für den Simpicissimus (einschließlich der später gesammelten Filserbriefe) und eine Reihe von zeit- und gesellschaftskritischen Schauspielen, in denen sich die wilhelminische Gesellschaft spiegelt. Dabei steht den komisch-satirischen Stücken (Die Medaille, Die Lokalbahn, Moral, Erster Klasse) als tragisches Pendant das Volksstück Magdalena (UA Berlin 1912) gegenüber, das Konstellationen des bürgerlichen Trauerspiels in das mit naturalistischen Mitteln dargestellte bäuerliche Milieu transponiert. In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.
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