Fraulein Else

„Fräulein Else“ von Arthur Schnitzler, nicht Lyon F. H., ist eine Novelle, die erstmals 1924 veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt in einem österreichischen Kurort und wird aus der Perspektive der jungen Protagonistin Else erzählt. Else ist die Tochter eines Wiener Anwalts, der in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Ihre Familie schickt sie zu ihrer Tante nach Italien, um dort Urlaub zu machen. Während ihres Aufenthalts erhält sie einen Brief von ihrer Mutter, in dem sie gebeten wird, den wohlhabenden Kunsthändler Dorsday um ein Darlehen zu bitten, um ihren Vater vor dem finanziellen Ruin zu retten. Dorsday erklärt sich bereit, das Geld zur Verfügung zu stellen, stellt jedoch eine Bedingung: Else soll sich ihm nackt zeigen. In einem inneren Monolog ringt Else mit moralischen und emotionalen Konflikten über ihre Ehre und die Verpflichtungen gegenüber ihrer Familie. Die Novelle erforscht Themen wie gesellschaftlichen Druck, Sexualität und individuelle Freiheit und endet tragisch mit Elses Zusammenbruch unter dem psychischen Druck ihrer Situation. Schnitzler nutzt den inneren Monolog meisterhaft, um Einblicke in Elses Gedankenwelt zu gewähren und die psychologische Tiefe der Figur darzustellen.