Das Leben der Institutionen
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Beschreibung
Im Mythos der Soziologie der Moderne sind die Institutionen »stahlharte Gehäuse« und »Gußformen«, in denen der Einzelne kontrolliert, diszipliniert und sozialem Zwang unterworfen wird. Angesichts dieser weitgehend ¿negativistischen¿ Tendenz der etablierten soziologischen Institutionentheorie wird in Das Leben der Institutionen der Versuch unternommen, die positive Seite der Institutionen zu beschreiben. Das Buch widmet sich den ¿lebendigen¿ Phänomenen der Institutionen, insofern sich diese als nicht weniger vital erweisen als alle anderen Phänomene des Lebens, das heißt, sie haben ihre eigene Dynamik, ihre Genese, ihre Affekte, Zeiten und Körper. In der Perspektive dieses Buches werden Institutionen nicht in erster Linie als Begrenzungen, Disziplinierungen und Kontrolle menschlichen Verhaltens verstanden, sondern als produktive bzw. positive Prozesse. Institutionen haben keineswegs nur limitative und protektive, sondern grundlegend auch dädalische und expansive, also kunstvolle, sinn- und erfindungsreiche Tendenzen. So sind sie nicht allein Begrenzungen individueller Egoismen, sondern dienen ebenso der Ausweitung und Integration begrenzter Gruppenzusammenhänge. Die Positivität bezieht sich auf eine Vielzahl institutioneller Aspekte, von denen hier insbesondere Fragen der Organisation institutioneller Räume und deren Zeitlichkeit sowie der Affektivität thematisiert werden. Die produktive und vitale Seite der Institutionen bezieht sich dabei nicht allein auf Menschen, sondern auf distributive Akteure, die nicht nur anthropologische Elemente enthalten, sondern ebenso auch tierische und pflanzliche, anorganische und artifizielle. von Seyfert, Robert
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Über den Autor
Dr. Robert Seyfert, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster »Kulturelle Grundlagen von Integration« und am Fachbereich Geschichte und Soziologie der Universität Konstanz. Ausgewählte Publikationen: »Die Entfaltung institutioneller Räume. Totemismus, Anthropismus, Futurismus«, in: Bedorf, Thomas / Fischer, Joachim / Lindemann, Gesa (Hg.): Theorien des Dritten: Innovationen in Soziologie und Sozialphilosophie, München 2010, 249-286; »Cornelius Castoriadis: Institution, Macht, Politik«, in: Bröckling, Ulrich / Feustel, Robert (Hg.): Das Politische denken: zeitgenössische Positionen, Bielefeld 2010, 253-272. Weitere Informationen über den Autor finden sie unter robert-seyfert.de
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