Siglind Bruhn, geb. 1951 in Hamburg, studierte Klavier (Staatsexamen Musikhochschule Stuttgart, Meisterklasse Wladimir Horbowski) sowie Romanistik, vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie (Magister Artium, Universit¿M¿nchen), bevor sie 1985 in Wien in Musikanalytik / Musikwissenschaft promovierte. Nach zehnj¿iger Lehrt¿gkeit zun¿st in Deutschland, dann an der Universit¿Hong Kong arbeitet sie seit 1993 in Ann Arbor, U.S.A., als Research Associate am Geisteswissenschaftlichen Forschungsinstitut der Universit¿von Michigan. Ab 2005 ist sie ans Institut d'esth¿que des arts contemporains der Sorbonne verpflichtet.
Bruhns Forschungsarbeit konzentriert sich auf die Musik des 20. Jahrhunderts, insbesondere in deren Beziehung zu Literatur, bildender Kunst, Religion und Philosophie. Unter ihren dreizehn Buchmonografien finden sich Studien zur musikalischen Darstellung psychologischer Wirklichkeit in Alban Bergs Wozzeck, zu Bildern und Ideen in der Klaviermusik Debussys und Ravels, zur Darstellung religi¿ser Inhalte in Messiaens Vingt regards sur l¿Enfant-J¿s, zu Hindemiths Oper Mathis der Maler als geistiges Zeugnis, zu sinfonischen Reflexionen ¿ber Gem¿e, Gedichte und Dramen, zu Hindemiths zweifacher Auslegung von Rilkes Marienleben und zum Ph¿men der Heiligen auf der Opernb¿hne. Bruhn publiziert regelm¿g in wissenschaftlichen Zeitschriften und Anthologien, hat f¿nf Aufsatzsammlungen als Mitautorin und Herausgeberin betreut und ist (mit Magnar Breivik) Editorin der bei Pendragon Press in New York erscheinenden Buchreihe ¿Interplay: Music in Interdisciplinary Dialogue.¿ 2001 wurde sie als ordentliches Mitglied in die Europ¿che Akademie der Wissenschaften und K¿nste gew¿t. (Weitere Informationen unter www.umich.edu/~siglind.)