Soziologische Schriften 1929 - 1936
Kurzinformation
Beschreibung
Thematische Schwerpunkte, die Ferdinand Tönnies in seinen letzten Lebensjahren beschäftigt haben, sind zum einen die praktische Anwendung und Weiterentwicklung statistischer Verfahren, insbesondere die Klärung ihres Verhältnisses zur Soziographie. Einen zweiten Schwerpunkt bildeten gesellschafts-, wirtschafts- und staatspolitische Fragen. In diesem Zusammenhang bemühte er sich um eine Korrektur der seinerzeit in der Akademia weit verbreiteten "unrichtigen", wie er schreibt, Marx-Rezeption. Mehrere Schriften befassen sich mit der Situation und Zukunftsperspektive der modernen Familie, wobei er insbesondere die qualitativ-empirischen Forschungen der von Alice Salomon gegründeten "Deutschen Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit" würdigt, eine Gegeninstitution zur Praxisferne des tradierten Universitätssystems. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die öffentliche Meinung dar, insbesondere ihr Verhältnis zur Tagespresse. Von besonderer Bedeutung sind schließlich Texte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus sowie nachgelassene Schriften. Abgesehen von den Emigranten, war Ferdinand Tönnies unter den Soziologen seiner Zeit wohl der einzige, der als ausgewiesener Gegner des nationalsozialistischen Regimes gelten kann (Carstens 2005). von Tönnies, Ferdinand
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