Von Genies und Musen
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Beschreibung
Die vorliegende Dissertation zum Thema "Von Genies und Musen. Künstlerpaare der Moderne in bildender Kunst, Literatur und Theater" strebt durch ihren interdisziplinären und methodisch-diskursiven Ansatz einen Beitrag für verschiedene Wissenschaftsbereiche an, so z.B. für die Gender- und Kulturwissenschaften oder die Soziologie. Exemplarisch werden die umfangreichen ästhetischen Konzepte von vier ausgewählten Künstlerpaaren (Sophie Taeuber und Hans Arp, Claire und Ivan Goll, Marta und Wilhelm Worringer sowie Louise Dumont und Gustav Lindemann) herausgearbeitet und im Anschluss an die Einzelanalyse miteinander verglichen. Besonders die Resultate zu Marta und Wilhelm Worringer sowie Louise Dumont und Gustav Lindemann haben sich dabei für die kultur- und regionalhistorische Forschung im Rheinland als bedeutsam erwiesen. Über die Untersuchung der produktionsästhetischen Modelle hinaus liefern zudem bislang unberücksichtigte und nicht zugängliche Dokumente forschungsrelevante Ergebnisse über die privaten Beziehungsmuster der einzelnen Paare. Dabei werden innerhalb der gemeinschaftlichen Arbeit der untersuchten Künstlerpaare analoge Muster hinsichtlich der Produktionsästhetik sichtbar und die Reflexion künstlerisch-historischer Modelle im Paardiskurs wird als Vorlage erkennbar, mit der das gemeinsame Werk im Kontext der Moderne verortet wird. So zeigt sich, dass die bewusste und kritische Auseinandersetzung mit literarischen bzw. bildkünstlerischen Traditionen unterschiedlicher Epochen charakteristisch für Künstlerpaare in der Moderne ist und die Grundlage eines neuen ästhetischen Modernitätsbegriffes formt, der noch heute die Basis unseres Ästhetik-Verständnisses bildet. Die Beleuchtung der Paar-Beziehungen unter soziologischen Gesichtspunkten macht deutlich, dass sich auch im zweigeschlechtlichen Künstler-Team der Diskurs über eine zeitgenössische Geschlechterontologie widerspiegelt: Selbst in den kreativen Konstellationen, das zeigt die Untersuchung, sind Frauen stark von traditionellen Weiblichkeitsbildern geprägt und übernehmen diese. Das spezifische Rollenverständnis manifestiert sich in der gemeinschaftlichen Arbeit, vor allem aber auf der privaten Beziehungsebene. Die gemeinsame künstlerische Arbeit zeigt jedoch außerdem, dass diese Frauen den Mythos vom männlichen Genie und seiner weiblichen Muse durch ihren praktischen Lebensentwurf überwinden: Die traditionellen Rollenbilder verlieren ihre Gültigkeit, obwohl die Frauen konservativen (Denk-)Mustern verhaftet bleiben. Diese ambivalente Haltung zwischen Emanzipation und tradierten Wert-Vorstellungen kann als zeittypisches Phänomen der Moderne gewertet werden.
Produktdetails
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Über den Autor
- Taschenbuch
- 150 Seiten
- Erschienen 2020
- Ach je Verlag
- Hardcover
- 166 Seiten
- Erschienen 2008
- modernes lernen
- paperback
- 96 Seiten
- Erschienen 1989
- Körner, Lucy