Religionen im Unterricht. Ein geschichtlicher Abriss des interreligiösen Lernens
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Beschreibung
Seit den 1990er-Jahren boomt in der Religionspädagogik das sog. "Interreligiöse Lernen". Die Beschäftigung mit anderen Religionen im konfessionellen Religionsunterricht und in der nicht-konfessionell gebundenen Religionskunde hat eine länger als oft angenommene Vorgeschichte. In der Geschichte der Religionen im Unterricht spiegelt sich die Auseinandersetzung unserer kulturellen, d.h. christlichen oder vom christlichen Hintergrund zu verstehenden "Wir-Gruppe" mit verschiedenen "Fremdgruppen". Diese Geschichte reicht bis zu den Anfängen des Christentums zurück. Deutlich macht der Überblick, dass den Diskussionen der letzten 50 Jahre Argumentationsmuster zugrunde liegen, die alte Kontroversen widerspiegeln, ob überhaupt, und wenn ja, wozu und wie man mit den Religionen theologisch und religionspädagogisch verantwortungsvoll umgeht. Immer wieder wurde die Forderung nach Öffnung des Religionsunterrichts für Inhalte aus der allgemeinen Religionsgeschichte von außen an das Fach herangetragen, oft waren kirchen- und religionskritische Motive dabei vorherrschend. Diese Geschichte des interreligiösen Lernens thematisiert die hauptsächlichen Etappen und Persönlichkeiten von den Anfängen bis in die unmittelbare Gegenwart. von Tworuschka, Udo
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Über den Autor
Prof. Dr. Udo Tworuschka (geb. 1949) ist vergleichender Religionswissenschaftler, dessen akademisches Leben zweigeteilt war: 20 Jahre lang arbeitete er in Köln im religionspädagogischen Bereich, die anderen zwei Jahrzehnte war er Inhaber des Lehrstuhls für Religionswissenschaft an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Tworuschka zählt zu den Pionieren des interreligiösen Lernens und zu den Vordenkern der ¿Praktischen Religionswissenschaft¿, deren Begriff er geprägt hat. Tworuschka versteht Religionswissenschaft nicht ¿ wie es heute im deutschen Sprachraum die Regel ist ¿ als Kulturwissenschaft in einem engen Sinn, sondern als ¿Wahrnehmungswissenschaft¿. Tworuschkas am Menschen orientierte, kontextuelle Religionsphänomenologie interessiert sich dafür, inwieweit Religionen den Alltag beeinflussen. Diese neue Form von Religionsphänomenologie untersucht, wie religiöse Traditionen die elementaren Vollzüge und Bereiche des menschlichen Lebens prägen: Sexualität, Gesundheit, Lehren und Lernen, Lebensphasen, Leben in der Familie, Essen und Trinken, Kleidung, Arbeit und Freizeit, Wohnverhältnisse, Gestik, Bewegungsweisen, die Einstellung zu Zeit und Raum, zu den Gefühlen, Bedürfnissen und Wahrnehmungen. Gemeinsam mit seiner Frau Monika Tworuschka wurde ihm 2002 der italienische Friedenspreis ¿Premio Satyagrahä verliehen. Das Ehepaar Tworuschka erhielt für seine Verdienste um die interreligiöse Verständigung am 3. November 2018 in Köln den Engel-der-Kulturen-Preis 2018 verliehen. Udo Tworuschka ist Ehrenvorsitzender von INTR.A (Interreligiöse Arbeitsstelle).
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