»Die Herzen hoch und hoch den Mut«
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Beschreibung
Hermann Kinders Buch: keine Abrechnung mit dem Vater, wie etwa die von Bernward Vesper oder Niklas Frank. Auch keine dem Vater nachgetragene Liebe, wie etwa die von Peter Härtling. Auch kein vielschichtiges Suchbild über den Vater, wie etwa das von Christoph Meckel. Sondern ganz schlicht und einfach eine nüchtern-ernüchternde Bestandsaufnahme. Zwischen 1940 und 1948 legt der lutherische Theologe Ernst Kinder ein Familienalbum an. Nach der späten und mühevollen Entzifferung steht der Sohn, Hermann Kinder, vor Fragen, die zuvor in der Familie nicht gestellt wurden: Warum wird der »Kathastrophe des verlorenen Krieges«, so Ernst Kinder im Wortlaut, diese Traditions- und Selbstdarstellung entgegen gehalten? Wie ist ein Glauben zu begreifen, der Kraft zum Überleben gibt, doch keine Aufmerksamkeit für die Verbrechen des Krieges und Regimes hat? Wie nah waren sich Protestantismus und Nationalsozialismus? Wie verhalte ich mich Nachgeborener zum Erleben des Vaters? Das Authentische dieses sozial- und mentalitätsgeschichtlichen Dokuments liegt in der unbeirrten zeittypischen Selbstrechtfertigung, die wohl für nicht wenige Familienväter um die Jahre 1945 und folgende zutreffen dürfte von Kinder, Hermann
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Über den Autor
Hermann Kinder, 1944 in Thorn geboren. Studium der Niederländischen und Deutschen Literatur und Kunstgeschichte. Dr. phil., bis 2008 Germanist an der Universität Konstanz, lebt in Köln und Konstanz. Schrieb und schreibt seit 1977 zahlreiche erfolgreiche Prosabücher, zuletzt etwa seine Romane »Mein Melaten«, »Porträt eines jungen Mannes aus alter Zeit« und die Erzählung »Der Weg allen Fleisches«. Er erhielt mehrere renommierte Auszeichnungen und Preise, u. a. den Alemannischen Literaturpreis, den Literaturpreis der Stadt Stuttgart, den Berthold-Auerbach-Preis und ist Mitglied im PEN. Bei Klöpfer & Meyer gab er 2009 zusammen mit Jochen Kelter die erfolgreiche, inzwischen vergriffene Anthologie »Bodenseegeschichten« heraus, 2011 erschien von ihm, viel besprochen, sehr gelobt: »Berthold Auerbach. Einst fast eine Weltberühmtheit
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