Literatur-Kartei, Der Vorleser, neue Rechtschreibung

"Der Vorleser" von Bernhard Schlink ist ein Roman, der die komplexe Beziehung zwischen dem jugendlichen Michael Berg und der deutlich älteren Hanna Schmitz erkundet. Die Geschichte spielt in Deutschland, beginnend in den späten 1950er Jahren. Michael erkrankt an Gelbsucht und wird von Hanna, einer Straßenbahnschaffnerin, nach Hause gebracht. Nach seiner Genesung beginnt er eine leidenschaftliche Affäre mit ihr. Ein Ritual ihrer Treffen ist das Vorlesen: Michael liest Hanna aus verschiedenen Werken der Weltliteratur vor. Ihre Beziehung endet abrupt, als Hanna plötzlich verschwindet. Jahre später begegnet Michael ihr wieder – als Jurastudent bei einem Prozess gegen ehemalige KZ-Aufseherinnen, in dem Hanna angeklagt ist. Es stellt sich heraus, dass sie Analphabetin ist und dies während des Prozesses zu verbergen versucht. Michael erkennt ihre Unfähigkeit zu lesen als Grund für viele ihrer Handlungen und auch für ihre Schuld im Lager. Der Roman behandelt Themen wie Schuld und Verantwortung in der Nachkriegszeit sowie die Auseinandersetzung mit persönlicher und kollektiver Vergangenheit. Er wirft Fragen nach Moralität, Vergebung und der Komplexität menschlicher Beziehungen auf. Die "Literatur-Kartei" zur neuen Rechtschreibung bietet Lehrern Materialien zur Unterrichtsgestaltung rund um das Buch an. Sie enthält Zusammenfassungen, Analysehilfen sowie Aufgabenblätter zur Förderung des Leseverständnisses und zur Diskussion über die behandelten Themen unter Berücksichtigung der neuen deutschen Rechtschreibung.