Hotel Bolivia
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Beschreibung
In den für europäische Juden besonders bedrohlichen Monaten kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war Bolivien eines der weltweit wenigen Länder, die jüdische Flüchtlinge noch aufnahmen. Ein für die Vertriebenen nahezu unbekanntes Land, geprägt von geografischen und klimatischen Extremen, von immenser kultureller Vielfalt und atemberaubender landschaftlicher Schönheit, das zwar Zuflucht bot, in dem sich jedoch die meisten Flüchtlinge lediglich als Durchreisende fühlten. Den ambivalenten Erfahrungen der Flucht und des Exils nähert sich Leo Spitzer auf besonders berührende und detaillierte Weise: Seine aus Wien und dem Burgenland stammende jüdische Familie kam 1939 in La Paz an und lebte beinahe zehn Jahre in Bolivien. Spitzer knüpft seine familiären Erlebnisse eng an die Geschichten anderer Flüchtlinge. Er zieht Memoiren, Briefe, Fotografien, Familienalben, künstlerische Darstellungen und Zeitungsartikel aus jener Zeit ebenso heran wie die Aufzeichnungen aus Gesprächen mit Zeitzeugen. Leo Spitzers Buch zeigt auf beeindruckende Weise, wie das unsichtbare Gepäck der subjektiven Gefühle und persönlichen Erfahrungen bestimmt, was man über Vergangenheit wissen und berichten kann. von Sturm, Ursula C.
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Über den Autor
Leo Spitzer wurde 1939 in La Paz, Bolivien, als Sohn jüdischer Emigranten geboren. Er verbrachte seine Jugend in der deutschsprachigen Flüchtlingsgemeinde zwischen einer unerreichbaren Vergangenheit und einer ungewissen Zukunft, eine Erfahrung, die ihn in seiner Arbeit als Historiker wesentlich prägte. Seit 1969 ist er Professor für Geschichte am Dartmouth College, Vermont, USA.
- Hardcover -
- Erschienen 2015
- I.B. Tauris
- Taschenbuch
- 288 Seiten
- Erschienen 2003
- Oxford University Press, USA