Nach 1914
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Beschreibung
Thomas Manns, Robert Musils, Hermann Brochs und Alfred Döblins Romanfiguren erleben den Ersten Weltkrieg als "Schlafwandler" (C. Clark). Diese Metapher der europäischen Geschichtsschreibung ist vielsagend: Inwiefern waren die Akteure des Krieges "blind, von Alpträumen geplagt" gegenüber den Folgen dieser "Ur- Katastrophe" des 20. Jahrhunderts? Literatur, Film und Bildende Kunst erzählen nicht, wie der Krieg gewesen ist, aber wie es zum Krieg gekommen ist und was er im Bewusstsein der Zeitgenossen und in der Erinnerung von ihnen und den Nachgeborenen bewirkt hat. Nach 1914 arbeiten Fiktionalität, poetische Wahrheit und die Sprache der Erinnerung mit am Gedächtnis des Weltkrieges und offenbaren so ihr mediales Potenzial. Daraus ergibt sich eine interdisziplinäre Mediengeschichte des Ersten Weltkriegs, die dieser Band facettenreich dokumentiert. In den hier versammelten, aus einer Berliner und einer Pariser Tagung (2014) hervorgegangenen Beiträgen steht eine Erfahrung im Zentrum, die historisch - und in nahezu jeder anderen Hinsicht - in ihrer Schrecklichkeit und Intensität so neu war, dass sie sich nicht an vorhandenen Maßstäben messen ließ und in ganz unterschiedlicher Weise Zeitgenossen wie auch Überlebende überfordert hat. Die Auseinandersetzung mit dieser Wahrheit, mit dieser Erfahrung und die Erinnerung daran wurden daher schon im Krieg, vor allem danach zu einem Problem der Darstellung, der Reflexion, der Ästhetisierung und mithin der Literatur und anderer Medien im gemeinsamen Kontext. Die Reihe der Beiträge wird eröffnet mit einem Originalbeitrag des britischen Historikers Christopher Clark.
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Über den Autor
Michael Braun, Leiter Referat Literatur der Konrad-Adenauer-Stiftung, (seit April 2006) apl. Prof. an der Universität zu Köln. Promotion 1993, Habilitation 2000. Studium der Germanistik, Kath. Theologie, Pädagogik und Politikwissenschaft in Aachen, Bonn,
- hardcover
- 687 Seiten
- Erschienen 2003
- Schöningh Paderborn
- Hardcover
- 560 Seiten
- Erschienen 2022
- Rowohlt Berlin