Wörterbuch

"Wörterbuch" von Jenny Erpenbeck ist eine eindringliche Erzählung über ein junges Mädchen, das in einem nicht näher benannten südamerikanischen Land lebt, das von politischer Unruhe und Gewalt geprägt ist. Die Geschichte wird aus der Perspektive des Mädchens erzählt, das mit seiner Mutter und seinem Bruder in einem Haus lebt, während der Vater abwesend ist. Das Wörterbuch, das ihm geschenkt wurde, dient als symbolisches Werkzeug, um die Welt um sich herum zu verstehen und zu bewältigen. Das Mädchen kämpft mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens in einer Umgebung voller Unsicherheit und Angst. Durch ihre Augen erleben wir die täglichen Bedrohungen und die subtile Gewalt des Regimes sowie die Auswirkungen auf ihre Familie und ihr eigenes inneres Leben. Erpenbeck nutzt die kindliche Perspektive meisterhaft, um komplexe Themen wie Verlust, Identität und Widerstand zu erkunden. Der Roman thematisiert auch die Macht der Sprache als Mittel zur Ordnung einer chaotischen Welt. Das Wörterbuch wird für das Mädchen zu einem Ankerpunkt, um Ereignisse einzuordnen und einen Sinn in einer oft sinnlosen Realität zu finden. "Wörterbuch" ist eine poetische und tief bewegende Erzählung über Kindheit im Schatten der Diktatur.