Kein Nobelpreis für Gustav Frenssen
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Beschreibung
Obwohl sich die Forschung der letzten zwei Jahrzehnte intensiv um ein sachlich-angemessenes Bild des Schriftstellers Gustav Frenssen (1863-1945) und seines riesenhaften OEuvres bemüht hat - befriedigend rekonstruiert ist seine Position in der deutschen Literaturgeschichte bis heute nicht. Die Tatsache, dass sich Frenssen durch sein offenes Eintreten für den Nationalsozialismus nachhaltig selbst diskreditiert hat, kann schließlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Autor des Erfolgsromans "Jörn Uhl" noch zwei Jahrzehnte zuvor als ernstzunehmender Kandidat für den Literaturnobelpreis gegolten hatte. Als zentraler Akteur im Spannungsfeld von Moderne und Antimoderne war Gustav Frenssen außerdem für zahlreiche bis heute gelesene Autoren von Selma Lagerlöf über Rainer Maria Rilke bis zu Arno Schmidt eine relevante Bezugsgröße - als Vorbild oder als Provokation, als Antipode oder Freund. Ausgehend von diesen Konstellationen analysieren die Beiträge dieses Bandes die ambivalente Stellung Frenssens in seiner Zeit. Eine systematische Einführung diskutiert sein Erzählwerk im Kontext des modernen Antimodernismus, ein Ausblick auf die Frenssen-Rezeption in der bildenden Kunst beschließt den Band. von Detering, Heinrich
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Über den Autor
Prof. Dr. Heinrich Detering, geboren 1959 in Neumünster, ist nach Lehrtätigkeiten in München und Kiel Professor für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft in Göttingen. Er hat zahlreiche Studien zur deutschen, skandinavischen und amerikanischen Literatur und mehrere Gedichtbände veröffentlicht. Im Boyens Buchverlag erschienen unter anderem seine Bände "Das Meer meiner Kindheit. Thomas Manns Lübecker Dämonen", "Herkunftsorte: Literarische Verwandlungen im Werk von Theodor Storm, Friedrich Hebbel, Klaus Groth, Thomas und Heinrich Mann" und "Kindheitsspuren: Theodor Storm und das Ende der Romantik". Er ist Mitherausgeber der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe der Werke Thomas Manns. Dr. Kai Sina, 2002-2007 Studium der Neueren deutschen Literatur- und Medienwissenschaft, Mediävistik und Philosophie an der Universität Kiel; 2005-2007 Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes; 2007-2010 Doktorandenstipendium der DFG (Graduiertenkolleg "Generationengeschichte", Universität Göttingen); seit Oktober 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Deutsche Philologie (Lehrstuhl Professor Heinrich Detering, Universität Göttingen); 2010 Promotion mit einer Studie über Walter Kempowski. 2011 Kurzzeitdozenturen an den Universitäten Bergamo und Tartu; seit 2011 literaturkritische Beiträge für die F.A.Z; Oktober 2014-2016 Mittelbauvertreter im Vorstand des Seminars für Deutsche Philologie; 2015/16 Feodor-Lynen-Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung an der University of Chicago; 2016 Verleihung des Wissenschaftspreises der Fritz Behrens Stiftung; 2016/17 Vertretung des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Jena (Professor Dirk von Petersdorff).
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