WestEnd 1/2022: Autofiktion und die Poetik der Singularisierung
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Beschreibung
In Anlehnung an die berühmte »Zeitschrift für Sozialforschung« (1932 - 1941) verfolgt auch ihre seit 2004 halbjährlich erscheinende Nachfolgerin »WestEnd« den Anspruch einer kritischen Gesellschaftsanalyse. Zur Veröffentlichung kommen Aufsätze und Essays aus Soziologie, Philosophie, politischer Theorie, Ästhetik, Geschichte, Entwicklungspsychologie, Rechtswissenschaft und politischer Ökonomie. Neben den Rubriken »Studien« und »Eingriffe« behandelt jedes Heft ein Schwerpunktthema. Seit einigen Jahren erregen »Autofiktionen« das Interesse der literarischen Öffentlichkeit. Das Stichwort beleuchtet das Phänomen vor dem Hintergrund des Prozesses, den der Soziologe Andreas Reckwitz »gesellschaftliche Singularisierung« nennt. In neueren Autofiktionen aus Skandinavien, den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland werden selbst Alltagsroutinen in den Stand des Authentischen und Einzigartigen gehoben. Autofiktionen brechen mit einer Grundannahme, die einst kennzeichnend für Fiktionen war: In all ihrer Partikularität blieben fiktionale Welten stets verallgemeinerbare Modelle von Wirklichkeit. Zeitgenössische Autofiktion hingegen bedient eine kulturelle Logik der Authentizität. Schlägt sich in der Autofiktion ein kultureller Leitwert der Identität nieder? Gilt dies auch für Texte, in denen ein soziologisch gehaltvolles Kollektiv im Zentrum steht? Stellt Autofiktion Mittel bereit, um das Paradigma der Authentizität zu kritisieren und zu unterlaufen? Inhalt: Studien Rachel Cusk: Kann eine Frau, die Künstlerin ist, jemals nur Künstlerin sein? Benno Zabel: Politisches Erinnern und die Macht des Rechts. Zur gegenwärtigen Debatte um Menschheitsverbrechen Francey Russell: Die Seele abbilden. Über Freuds Methodologie und Metapsychologie Stichwort Autofiktion und die Poetik der Singularisierung Hg. von Johannes Völz Johannes Völz: Einleitung Claus Elholm Andersen: Die Singularität der immerwährenden Gegenwart. Autofiktion nach der Finanzkrise und der Fall Karl Ove Knausgård Johannes Völz: Affektlagen der Singularisierung. Tao Lin am Rande der Erschöpfung Barbara Carnevali: Das Selbst als die anderen. Über Rachel Cusks Outline-Trilogie Julika Griem: Autofiktion als Automobilität. Literarische Bewegungsbilder im kulturalisierten Klassenkampf Heinz Drügh: Von niedlichen Einhörnern, Hasen und Gemüse. Autofiktion als profane Ästhetik Eingriffe Robert Zwarg: Aus unsicherer Distanz. Über Silvia Bovenschen Dieter Boris: Felix Weil und das Institut für Sozilaforschung Kai-Olaf Maiwald: Statt eines Nachrufs. Zum Werk Ulrich Oevermanns (28.2.1940 - 11.10.2021) Mitteilungen aus dem IfS Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2022 Internationale Siegfried Kracauer-Konferenz Autorinnen und Autoren von Schwibs, Bernd
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Über den Autor
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